Reise zu den nordischen Eulen

Eine ganz besondere Reise durfte ich auf Einladung unseres dänischen Eulenfreundes Klaus Dichmann unternehmen.

Gemeinsam fuhren wir in das norwegisch-schwedische Grenzgebiet, wo wir den norwegischen Zoologen und Eulenforscher Dr. Roar Solheim bei der Beringung und Nestkontrolle von Habichts- und Bartkäuzen begleiten durften. Teilweise über Schotterpisten fuhren wir fernab der Zivilisation zu den Nistkästen, deren Standorte teilweise 40 km auseinander lagen. Die Fahrzeuge wurden am Wegesrand abgestellt und ausgerüstet mit Lederjacke, Mütze und Skibrille, Klappleiter, Teleskopstange, Beringungsutensilien und Dokumentationsmaterial ging es zu Fuß auf den oft nicht einfachen Weg durch sumpfige, mit dichten Moosteppichen bewachsene Nadelwälder zu den Brutplätzen der Großeulen.

Insgesamt wurden in drei Tagen 3 Habichtskauzkästen angefahren in denen der Nachwuchs bereits so groß war, beringt zu werden und 7 Plattformen der großen grauen Eule, wie der Bartkauz im Englischen, heißt. Hier waren die Jungen noch nicht beringungsfähig, sodass nur eine Zählung stattfand.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen beim Betreten des Brutgebietes des Habichtskauzes. Spontane Angriffe aus dem Hinterhalt auf den Kopf des Eindringlings können zu schweren Verletzungen führen.

Ein junger Habichtskauz bekommt einen Identifikationsring

 Auf dem Weg wurde gleich noch ein Sperlingskauzkasten kontrolliert, der in einer bequem kontrollierbaren Höhe aufgehängt war. Wie so oft nisteten in ihm Meisen.

Die Höhe in der ein Sperlingskauzkasten aufgehängt ist, spielt im Gegensatz zu anderen Eulenarten eine untergeordnete Rolle. Aus eigener Erfahrung nisten in Schleswig-Holstein die Sperlingskäuze durchaus ab einer Höhe von 90 cm über dem Boden.

 Durch unwegsames Gelände zum Wäldchen in dem ein Bartkauz brütet. Plattformkontrolle mit einer Teleskopstange und Gopro zur Dokumentation.