Nachdem im Anfang Januar die Steinkäuze in unsere Volieren eingezogen sind, waren wir sehr froh, dass Sie gleich das Futter angenommen haben.
Ende Januar kam dann der Wintereinbruch und wir haben uns kurz Sorgen gemacht, wie die Käuze wohl mit bis zu 10 Grad minus zurechtkommen.
Bild 3: Unser „Saunafass“ – Sehen ohne gesehen zu werden
Da die Steinkäuze insgesamt sehr versteckt leben und bei Tag kaum zu beobachten sind, haben wir am Wochenende Kameras installiert. Bei der Gelegenheit haben wir eine Kontrolle in den Nistkästen durchgeführt.
Um die Kommunikation zu erleichtern haben wir den Käuze Namen gegeben ; ) Es ist irgendwie hakelig, wenn man fragt: wie geht es denn Steinkauz Nummer 3 heute?
Also darf ich vorstellen:
Die Kontrolle war sehr aufschlussreich! Beide Paare nutzen die Nistkästen bereits gemeinsam. Man kann also annehmen, dass Sie sich mögen und bei Adam und Eva wurde schon ein Nahrungsdepots angelegt.
Video: Trüffel beim Abendessen
Von anderen Projekten hatten wir gehört, dass durch die rufstarken Steinkäuze in den Volieren häufig wilde Steinkäuze angelockt werden und sich im Umfeld der Volieren niederlassen.
Also haben wir das Gelände erkundet, die Besitzer der Ländereien gefragt und dann an einem leider etwas regnerischen Wochenende im März insgesamt 7 Nistkästen rund um den Westküstenpark aufgehängt.
Die wilden Steinkäuze können kommen!
In der Zwischenzeit bereiten wir gerade die Auswilderungsvoliere vor, aber davon mehr, wenn sie Gestalt angenommen hat.
Fazit: Es kann nicht mehr lange dauern. Mitte bis Ende April legen Steinkäuze in der Regel Ihre Eier, rund 4 Wochen Brutzeit, Anfang Mai wissen wir also mehr.
Die Montage barg so manche logistische Herausforderung
und es wurde daher jede Unterstützung gebraucht.
Mitte Mai mehrten sich die Anzeichen, dass sich Nachwuchs einstellen sollte. Also haben wir uns wieder auf die Lauer gelegt. Die Kameras brachten einiges zu Tage, aber nähere Indizien für einen Bruterfolg waren es nicht.
Sogar Meister Adebar war zu Besuch!
Nun wissen also, dass Steinkäuze gerne im Anschluss an ein Sandbad ausgiebig Yoga machen.
Anfang Juni, war es denn so weit. Wir haben die beiden Nistkästen kontrolliert und konnten bei beiden Steinkauz Paaren Bruterfolg feststellen. Wow, wir waren ganz baff. Alle Mühen haben sich gelohnt und wir konnten insgesamt 7 gesunde jungen Steinkäuze im Alter von 3-4 Wochen feststellen.
Die Auswilderungsvoliere am Ziel...
Letzte Handgriffe
Erfreulicherweise wird unser Projekt zunehmend bekannter. So hatte man auch in Mölln von uns gehört und Ende August bekamen wir Zuwachs von drei jungen Steinkäuzen aus dem dortigen Wildpark. Nachdem das Steinkauzpaar im Wildpark erstmalig Nachwuchs hatte, suchte man nach einem geeigneten Auswilderungsprojekt. Eine Kooperation für die kommenden Jahre wurde vereinbart.
Die drei Neuen aus dem Wildpark Mölln bzw. Naturzentrum Uhlenkolk.
Strahlende Gesichter nach der Übergabe der jungen Steinkäuze.
Nun wurde es allmählich voll in den Volieren, so dass wir gleich am folgenden Wochenende die erste Auswilderung gemacht haben. Als Dank für die Unterstützung wurden die Paten eingeladen und konnten unsere Zuchtvolieren auf dem Gelände des Westküstenparks, den Auswilderungsplatz und natürlich „Ihre“ Käuze in Augenschein nehmen.
Viele interessante Gespräche ergaben sich bei der Auswilderung.
Wir haben es geschafft! Die erste Steinkauz-Saison in unserem Projekt zur „Wiederansiedlung des Steinkauzes auf Eiderstedt“ ist abgeschlossen.
Ein guter Moment kurz inne zu halten und eine kleine Bilanz zu ziehen.
Nachdem die beiden Steinkauzpaare Adam & Eva und Rosalie & Trüffel im letzten Winter bei uns eingezogen sind, haben sie sich gut eingelebt und im Juni konnten wir 7 kleine Steinkäuze begrüßen. Toll, wir waren sehr stolz!
Das Projekt wurde gut von der lokalen Presse begleitet und im August war sogar das Schleswig-Holstein Magazin bei uns und hat eine Auswilderung bei uns begleitet.
Ab August haben wir insgesamt 10 Steinkäuze auswildern können. Drei kleine Käuze kamen noch vom Wildpark Mölln dazu, der unser Projekt auch zukünftig unterstützen möchte. Inzwischen sind alle unsere Steinkäuze ausgezogen und wir hoffen, dass unsere Zöglinge gut durch den Winter und wir im kommenden Jahr die ersten Bruten im Freiland beobachten können.
Aber kein Projekt ist ohne Rückschläge. So ist unsere Auswilderungsvoliere beim ersten Herbststurm beschädigt worden, zum Glück ließen sich die Schäden schnell reparieren und es konnete ein etwas geschützterer Standort für die Voliere gefunden werden
Nun beginnen schon die Planungen für das nächste Jahr: Wir haben viel Zuspruch erhalten und konnten zwei Falkner:innen gewinnen, die im kommenden Jahr für uns Steinkäuze züchten wollen. Wenn alles gut klappt können wir im kommenden Jahr nicht 10 sondern vielleicht sogar 20 Steinkäuze auswildern.
Dazu benötigen wir eine zweite Auswilderungsvoliere, damit wir alle Steinkäuze in dem kurzen Zeitraum zwischen dem Flügge werden und dem Beginn der kalten Jahreszeit in die freie Natur entlassen können. Dazu nehmen wir gerade auf one for the planet – Mit 1€ im Monat die Welt retten. an einer Crowdfunding-Aktion teil.
Ihr dürft uns die Daumen drücken!
Das erste Jahr hat auch gezeigt, dass die Futterkosten für unsere Steinkäuze nicht unerheblich sind. Umso habe ich mich gefreut, dass wir in 2021 für unsere Steinkäuze bereits 7 Paten finden konnten, die einen wesentlichen Teil der Futterkosten übernommen haben.
Die Paten beim Auswildern ihrer Steinkäuze.