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Rauhfußkauz (Aegolius funereus)

Merkmale

Der Raufußkauz ist nur wenig größer als der Steinkauz, unterscheidet sich jedoch deutlich durch den dickeren und runderen Kopf sowie den längeren Schwanz. Er wird ca. 140 g schwer. Seine Oberseite ist graubraun mit zahlreichen weißen Flecken. Die Unterseite ist weiß mit erdbraunen Längs- und Querflecken. Beine und Zehen sind stark weiß befiedert, was auch zu dem Namen "Rauhfußkauz" geführt hat. Jungvögel sind auffallend schokoladenbraun mit deutlich geringerer Fleckung.

Stimme

Der Balzgesang des Männchens ist unverwechselbar und weithin hörbar, in klaren Frostnächten können 1000m leicht überbrückt werden. Man darf sich daher nicht durch die Lautstärke täuschen lassen. Der Balzgesang besteht aus 5 bis 7 Einzeltönen, die  auf „u“ klingen und Okarina-artig ansteigen. Nach einer Strophe erfolgt eine kurze Pause von 1-2 Sekunden, dann folgt der nächste Satz.

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Der Balzgesang beginnt im Winter erst deutlich nach Sonnenuntergang und endet am Morgen vor Sonnenaufgang, wobei um Mitternacht meist eine deutliche Pause eingelegt wird. Im Mai/Juni können unverpaarte Männchen auch am Tage rufen, offensichtlich versuchen sie dann unermüdlich im 24-Stunden Takt doch noch ein Weibchen anzulocken.

Tonaufnahme

Tonaufnahmen

Sämtliche Aufnahmen stammen mit freundlicher Genehmigung der Autoren aus Bergmann, H.-H., H.-W. Helb, S. Baumann (2008): Die Stimmen der Vögel Europas. Aula Verlag, Wiebelsheim.

Raufußkauz Gesang
Raufußkauz Bettelrufe

Lebensraum

Der Raufußkauz besiedelt Altholzbestände, in denen vom Schwarzspecht geschaffene Höhlen vorhanden sind. Als Tagessitze benötigt er dichte Nadelbäume, in denen er sich vor Feinden verstecken kann. Er jagt im Inneren der Wälder auf Schneisen und Lichtungen.

Nahrung

Die Hauptnahrung des Raufußkauzes stellen Langschwanz- und Wühlmäuse dar. Spitzmäuse und Kleinvögel werden gelegentlich erbeutet.

Gefährdung

Hauptfeind ist der Marder, der sowohl in der Wohnungssuche mit dem Raufußkauz konkurriert, als auch beim Absuchen der Höhlen nach Nahrung die Gelege und Jungen und nicht selten auch die Weibchen des Raufußkauzes erbeutet.

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Ein weiterer Feind ist der Waldkauz, der durch die Rufe des Rauhfußkauzes angelockt wird und ihn während der Balz leicht schlagen kann. Es sollte daher äußerst vorsichtig mit der Klangattrappe gearbeitet werden und bei Reaktion des Waldkauzes sofort abgeschaltet werden.
Auch sollten in Brutrevieren von Rauhfußkauz und Sperlingskauz keine Nistkästen für Waldkäuze installiert werden.
Durch das Fällen von Altholzbeständen, insbesondere der Höhlenbäume werden die natürlichen Brutplätze beseitigt.

Schutz

  • Erhalten von Altholzbeständen, insbesondere Bäumen mit Schwarzspechthöhlen.
  • Aufhängen von Nistkästen in Wäldern ohne ausreichend natürliche Höhlen.
  • Anbringen von Marderschutz an besetzten Höhlen und Nisthilfen.

Situation in SH

In Schleswig-Holstein beobachteten Hamburger Ornithologen im Sachsenwald seit 1983 während der Brutzeit wiederholt balzende Raufußkäuze. Der erste Brutnachweis konnte jedoch erst 1988 im Sachsenwald und 1989 im Bergholzer Forst erbracht werden.

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Nachdem fest stand, dass der Rauhfußkauz aus eigener Kraft Schleswig-Holstein erobert hatte, startete der Landesverband Eulen-Schutz in SH e.V.  mit Unterstützung des Landes SH ein Monitoring und Artenschutzprogramm, dass bis heute fortgeführt wird.

So konnte die weitere Besiedlung nordwärts gut dokumentiert werden.

Das Diagramm zeigt die Entwicklung des Bestandes ab 2001. Nachdem ab 2003/2004 besetzte Höhlen und Nistkästen systematisch mit Marderschutz versehen wurden, entwickelte sich die Population positiv und hatte inzwischen die Wälder nördlich des Nord-Ostsee-Kanals erreicht. Seit 2013 ist die Population wieder rückläufig. Gründe dafür sind nicht hinreichend erforscht. Sowohl die Entwicklung der Mauspopulation, durch z.B. Einsatz von schweren Holzvollerntern und die damit verbundene Bodenverdichtung, als auch der nötige Umbau der Wälder mit klimaresistenteren Sorten werden gelegentlich als mögliche Gründe vorgetragen.

Verbreitung

Brutverbreitung des Raufußkauz in SH

Brutbestandsentwicklung Raufußkauz

Brutverbreitung des Raufußkauz in SH

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Nistkastenbau

Bewohnter Nistkasten

Bewohnter Nistkasten

Innenansicht von oben

Innenansicht von oben

Maße
Innenraum 20 x 20 cm
Einflugöffnung 8 x 11 cm oval, 30 cm über Nistkastenboden
Nistkastenhöhe Front 50 cm, Rückwand 55 cm
Dach 40 x 35 cm, mit Dachpappe bespannt
Montageleiste 3 x 5 cm, 80 cm lang, oben 2 Löcher, unten 1 Loch
 
Material
Innenkasten, Dach und Boden 2 cm starke Lärchen- oder Fichtenbretter
Außenverkleidung Borkenbretter von Kiefer, Lärche oder Fichte
Montageleiste Eiche, befestigt mit 3 Alu-Nägeln

 

Montagehinweis:
Der Deckel ist für Reinigungs- und Kontrollzwecke abnehmbar/drehbar und wird mit 3 Schrauben fixiert. Die optimale Aufhängehöhe liegt bei 4 bis 6 m und sollte sich nach der Länge der Leiter richten, die für Kontrolle und Reinigung verwendet wird. Die Anbringung erfolgt an Bäumen an Lichtungen und Wegen, an denen ein Überspringen von Greifsäugern von Nachbarbäumen nicht möglich ist. Unterhalb des Nistkastens erfolgt eine Sicherung gegen Greifsäuger durch eine 1m hohe Folie.

Allgemeiner Hinweis
Bitte beachten Sie, daß bei der Anbringung der Nisthilfe wichtige Rahmenbedingungen eingehalten werden müssen, da bei einer nicht fachgerechten Ausführung die Eulenart erheblich gefährdet werden kann. Hierzu empfehlen wir den Personen mit Wohnsitz in Schleswig-Holstein, Kontakt mit uns aufzunehmen. Personen mit Wohnsitz außerhalb Schleswig-Holsteins bitten wir, Kontakt mit einer Ortsgruppe des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) aufzunehmen. Die Telefonnummern finden Sie im örtlichen Telefonbuch oder Branchenbuch der Deutschen Telekom (Gelbe Seiten). Sollten Sie keine entsprechende Unterstützung finden, wenden Sie sich bitte an uns.

Kontakt

Christian Nickel

Tel.: 0 173 611 577 2
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