Raufußkauz (Aegolius funereus)
Merkmale | Stimme | Tonaufnahme | Lebensraum | Nahrung | Gefährdung | Schutz | Situation in SH | Verbreitung | Nistkastenbau | Fachbeiträge | Kontakt
Merkmale
Der Raufußkauz ist nur wenig größer als der Steinkauz, unterscheidet sich jedoch deutlich durch den dickeren und runderen Kopf sowie den längeren Schwanz. Er wird ca. 140 g schwer. Seine Oberseite ist graubraun mit zahlreichen weißen Flecken. Die Unterseite ist weiß mit erdbraunen Längs- und Querflecken. Beine und Zehen sind stark weiß befiedert, was auch zu dem Namen "Rauhfußkauz" geführt hat. Jungvögel sind auffallend schokoladenbraun mit deutlich geringerer Fleckung.
Stimme
Der Balzgesang des Männchens ist unverwechselbar und weithin hörbar, in klaren Frostnächten können 1000m leicht überbrückt werden. Man darf sich daher nicht durch die Lautstärke täuschen lassen. Der Balzgesang besteht aus 5 bis 7 Einzeltönen, die auf „u“ klingen und Okarina-artig ansteigen. Nach einer Strophe erfolgt eine kurze Pause von 1-2 Sekunden, dann folgt der nächste Satz.
Der Balzgesang beginnt im Winter erst deutlich nach Sonnenuntergang und endet am Morgen vor Sonnenaufgang, wobei um Mitternacht meist eine deutliche Pause eingelegt wird. Im Mai/Juni können unverpaarte Männchen auch am Tage rufen, offensichtlich versuchen sie dann unermüdlich im 24-Stunden Takt doch noch ein Weibchen anzulocken.
Gefährdung
Hauptfeind ist der Marder, der sowohl in der Wohnungssuche mit dem Raufußkauz konkurriert, als auch beim Absuchen der Höhlen nach Nahrung die Gelege und Jungen und nicht selten auch die Weibchen des Raufußkauzes erbeutet.
Ein weiterer Feind ist der Waldkauz, der durch die Rufe des Rauhfußkauzes angelockt wird und ihn während der Balz leicht schlagen kann. Es sollte daher äußerst vorsichtig mit der Klangattrappe gearbeitet werden und bei Reaktion des Waldkauzes sofort abgeschaltet werden.
Auch sollten in Brutrevieren von Rauhfußkauz und Sperlingskauz keine Nistkästen für Waldkäuze installiert werden.
Durch das Fällen von Altholzbeständen, insbesondere der Höhlenbäume werden die natürlichen Brutplätze beseitigt.
Situation in SH
In Schleswig-Holstein beobachteten Hamburger Ornithologen im Sachsenwald seit 1983 während der Brutzeit wiederholt balzende Raufußkäuze. Der erste Brutnachweis konnte jedoch erst 1988 im Sachsenwald und 1989 im Bergholzer Forst erbracht werden.
Nachdem fest stand, dass der Rauhfußkauz aus eigener Kraft Schleswig-Holstein erobert hatte, startete der Landesverband Eulen-Schutz in SH e.V. mit Unterstützung des Landes SH ein Monitoring und Artenschutzprogramm, dass bis heute fortgeführt wird.
So konnte die weitere Besiedlung nordwärts gut dokumentiert werden.
Das Diagramm zeigt die Entwicklung des Bestandes ab 2001. Nachdem ab 2003/2004 besetzte Höhlen und Nistkästen systematisch mit Marderschutz versehen wurden, entwickelte sich die Population positiv und hatte inzwischen die Wälder nördlich des Nord-Ostsee-Kanals erreicht. Seit 2013 ist die Population wieder rückläufig. Gründe dafür sind nicht hinreichend erforscht. Sowohl die Entwicklung der Mauspopulation, durch z.B. Einsatz von schweren Holzvollerntern und die damit verbundene Bodenverdichtung, als auch der nötige Umbau der Wälder mit klimaresistenteren Sorten werden gelegentlich als mögliche Gründe vorgetragen.
Verbreitung
Brutverbreitung des Raufußkauz in SH
Brutverbreitung des Raufußkauz in SH
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Nistkastenbau
Bewohnter Nistkasten
Innenansicht von oben
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Montagehinweis: Allgemeiner Hinweis |