Die wohl am schwierigsten zu erfassende heimische Eulenart, die Revierverhalten aufweist, ist der Sperlingskauz. Zwar ist nur 11% der Fläche Schleswig-Holsteins bewaldet und davon ein noch kleinerer Teil als Lebensraum für den Sperlingskauz geeignet, dennoch gestaltet sich die Suche nach ihm schwierig.
Der Sperlingskauz nimmt keine Nisthilfen an und so beginnt das Eulenjahr unserer Gebietsbetreuer der Artenschutzgruppe Sperlingskauz / Raufußkauz bereits zu Beginn jeden neuen Jahres mit Kontrollgängen durch die jeweiligen Forste und dem Verhören auf der Suche nach der Existenz dieses kleinen, amselgroßen Vogels.
Was so einfach klingt, gestaltet sich in der Realität schwieriger als gedacht, denn der Sperlingskauz ruft selten ausdauernd und reagiert mitnichten immer auf den Einsatz von Klangattrappen, denn ob er überhaupt ruft oder balzt, liegt manchmal an Gründen, die für uns unerklärlich sind. Lediglich gutes, d.h. meist klares und absolut windstilles Wetter und das Aufsuchen des Waldes etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang oder eine Stunde nach Sonnenuntergang bieten eine größere Chance ihn zu hören. So vergehen manchmal Tage des Misserfolgs, bis er sich mal wieder meldet und seine Existenz beweist und mindestens genau so oft findet man ihn überhaupt nicht. Aus diesen, an unterschiedlichen Tagen gewonnenen Erkenntnissen, lässt sich ein Bewegungsprofil des Vogels erstellen und mit viel Glück findet man auch die Bruthöhle in einer Fichte oder Kiefer.
In Absprache mit den Landesforsten oder privaten Waldbesitzern werden potenzielle Brutbäume dann als Biotopbäume gekennzeichnet und bei anstehenden Durchforstungen berücksichtigt.
Als Gebietsbetreuer sollte man idealerweise in räumlicher Nähe seines Gebiets wohnen, so oft wie möglich seinen zugewiesenen Wald aufsuchen können, über ein Kraftfahrzeug verfügen, mit dem man durch den Wald fahren kann und mit dem man auch eine Leiter transportieren kann. Der Gebietsbetreuer der Artenschutzgruppe Sperlingskauz ist gleichzeitig Gebietsbetreuer Raufußkauz und dieser Vogel nimmt anders als der Sperlingskauz sehr wohl unsere ausgebrachten Nisthilfen an. Im Mai bis Mitte Juni werden alle Nistkästen und bekannten Nisthöhlen per Baumhöhlenkamera kontrolliert und im Oktober bis Dezember müssen alle Nistkästen gereinigt und für die kommende Brutsaison vorbereitet werden. Sollten Sie sich für diese Aufgabe interessieren und Sie das Anforderungsprofil nicht abschrecken, rufen Sie mich gerne an. Sie werden belohnt mit unvergesslichen Naturerlebnissen.