Waldkauz (Strix aluco)
Merkmale | Stimme | Tonaufnahme | Lebensraum | Nahrung | Gefährdung | Schutz | Situation in SH | Verbreitung | Nistkastenbau | Fachbeiträge | Kontakt
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Merkmale
Der Waldkauz ist etwas größer und auch kräftiger als Waldohreule und Schleiereule. Kennzeichnend für ihn ist der große runde Kopf mit den schwarzen Knopfaugen, der keine Federohren erkennen lässt.
Der Flug wirkt etwas plump und breitflügelig, dennoch sind die Tiere überaus wendige Flieger.
Nicht nur gegen störende Menschen am Nistplatz sondern auch gegenüber anderen Eulenarten gilt der Waldkauz als aggressiv.
Stimme
Das Männchen singt mit heulenden und lang gezogenen Tönen "huuuu" mit anschließendem Roller aus aneinandergereihten kurzen "u"-Rufen. Der Ruf des Weibchens ist ein lautes "kuwitt", das bei Störungen an der Bruthöhle zum "uett" wird. Häufig sind frisch ausgeflogene Jungkäuze mit "szieh"- oder "ksziek"-Rufen zu hören.
Waldkäuze sind das ganze Jahr über ruffreudig.
Schutz
Durch den Schutz alter Bäume mit natürlichen Höhlen können seine Brutstandorte erhalten werden.
In Einzelfällen nimmt er die für die Schleiereule installierten Nisthilfen an.
Situation in SH
Der Waldkauz gehört in Schleswig-Holstein zu den häufigsten Eulenarten. Aufgrund seiner weiten Verbreitung und seines Status als ungefährdete Art gibt es kein unterstützendes Artenhilfsprogramm. Einzelne Referenzflächen, in denen Nistkästen ausgebracht wurden, erlauben einen Einblick in Entwicklung der Bestände. Danach war das Jahr 2012 ein sehr gutes Waldkauzjahr mit einem guten Bruterfolg.
Im Vergleich der beiden Brutvogelatlanten für Schleswig-Holstein 2003 und 2012 hat der Bestand zwar abgenommen, weist aber einen stabilen Trend auf. Dennoch wird auch der bundesweite Bestand als rückläufig beschrieben. Ob in Schleswig-Holstein die Ausbreitung des Uhus als ein möglicher Faktor anzusehen ist, konnte bisher nicht entschieden werden. Eine Konkurrenz der Arten ist aber denkbar. Das Bild der Bestandsentwicklung innerhalb des Landes ist nicht einheitlich und kann auch durch lokale Phänomene wie Unterschiede im Mäuseaufkommen oder Veränderungen im Angebot der Nistmöglichkeiten zustande kommen.
Nistkastenbau
Bauteil- Nr. |
Bezeichnung | Maße in mm [B x H] |
Anzahl |
1 | Bodenplatte | 280 x 280 | 1 |
2 | Hartschaumplatte | 280 x 280 | 1 |
3 | Bodenplatte 6mm | 280 x 280 | 1 |
4 | Seitenwand | 350 x 550 | 2 |
5 | Rückwand | 280 x 550 | 1 |
6 | Vorderwand | 280 x 550 | 1 |
7 | Deckel | 360 x 400 | 1 |
Werkstoff
Sperrholz, wasserfest verleimt, Stärke: 15 mm. Es kann auch Massivholz verwendet werden. Die Nisthilfe ist mit einem Schutzanstrich zu versehen.
Verschraubung
Spax-Schrauben 3,5 x 35 mm. Zur Befestigung am Baum werden Nägel aus Aluminium benötigt.
Bauanleitung
Zuerst werden Vorder-und Rückwand an den Boden geschraubt, dann die beiden Seitenteile an Boden und Vorder- und Rückwand montiert . Die dann ca. 4 cm vorstehenden Seitenteile bilden einen Windschutz und das weitere 5 cm vorstehende Dach einen Regenschutz.
Der Deckel ist für Kontroll- und Reinigungszwecke abnehmbar (Fixierung mit zwei Schrauben). Die Einflugöffnung sollte 100 x 150 mm groß sein. Der Boden sollte von innen mit der Hartschaumplatte isoliert werden. Darüber dann die 6 mm Bodenplatte durch die Isolierung am Boden festschrauben.
Allgemeiner Hinweis
Bitte beachten Sie, daß bei der Anbringung der Nisthilfe wichtige Rahmenbedingungen eingehalten werden müssen, da bei einer nicht fachgerechten Ausführung die Eulenart erheblich gefährdet werden kann. Hierzu empfehlen wir den Personen mit Wohnsitz in Schleswig-Holstein, Kontakt mit uns aufzunehmen. Personen mit Wohnsitz außerhalb Schleswig-Holsteins bitten wir, Kontakt mit einer Ortsgruppe des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) aufzunehmen. Die Telefonnummern finden Sie im örtlichen Telefonbuch oder Branchenbuch der Deutschen Telekom (Gelbe Seiten). Sollten Sie keine entsprechende Unterstützung finden, wenden Sie sich bitte an uns.