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Wiederansiedlung des Steinkauzes auf Eiderstedt

In den 90er Jahren existierte rund um Witzwort noch ein kleines Brutvorkommen des Steinkauzes, das aber in der Zwischenzeit erloschen ist. Heute gibt es noch vereinzelte Beobachtungen, aber kein regelmäßiges Brutvorkommen mehr.

Bild 1: Steinkauz (Fotograf: Sven-Erik Arendt)

Bei den jährlichen Kontrollen der Nisthilfen entstand die Idee, es mit der Wiederansiedlung des Steinkauzes im südlichen Nordfriesland zu versuchen. Das Habitat scheint in Teilbereichen der Halbinsel Eiderstedt noch durchaus für Steinkäuze geeignet zu sein.

Erste Auswilderungen von aufgepäppelten Steinkäuzen aus dem Tierpark Eekholt führten zu Brutversuchen im Gebiet, aber der endscheidende Schritt zu einer dauerhaften Wiederansiedlung fand leider noch nicht statt. Daraus entstand die Idee, mit einem Nachzuchtprogramm den Steinkauz über einen längeren Zeitraum auszuwildern und auf diese Weise das alte Vorkommen auf Eiderstedt wieder zu beleben.

 

Das Ziel ist es, über die nächsten zehn Jahre mit zwei Steinkauz-Paaren eine Nachzucht zu betreiben und diese im Bereich südliches Nordfriesland auszuwildern. Die Volieren sind seit November in zahllosen Stunden von den ehrenamtlichen Helfern auf dem Gelände des Westküstenparks in St. Peter-Ording errichtet worden.

 

Bild 2: Im Einsatz für die gute Sache!

 

Jahresbericht 2023

Winter 2022/2023

In den Wintermonaten gab es diverse Meldungen von „unseren“ ausgewilderten Steinkäuzen. Rund um die Auswilderungsstandorte in St. Peter-Ording und Tetenbüll wurden immer wieder Steinkäuze gesichtet.

Darüber hinaus sind auch über die Internet-Plattform ornitho.de Meldungen von unseren Steinkäuzen eingegangen.

2023 01 21 Ornitho-Meldung bei Oldenswort

Foto: T. Nummsen

Die größte Überraschung in diesem Winter war eine Meldung aus Witzwort. Der Ornithologe Andreas Kruse hatte bei den nächtlichen Erfassungen von Zugvögeln mit dem Mikrophon einen Steinkauz aufgenommen. Bei der Nachsuche entdeckten wir den Steinkauz in einem Stall in der Nähe von Witzwort.

Das war die erste eigenständige Ansiedlung abseits der Auswilderungsorte!

 Zur Vorbereitung der Brutsaison und der späteren Auswilderung haben wir wieder Nisthilfen installiert. In diesem Jahr in Tetenbüll, Witzwort und Koldenbüttel.

Brutsaison Mai bis Juli 2023

Unsere Nachzucht der Steinkäuze gliedert sich in zwei Bereiche auf. Zum einen die Nachzucht in den eigenen Volieren am Westküstenpark in St. Peter-Ording und in einer mobilen Voliere in Tetenbüll. Und zum anderen werden wir bei der Nachzucht durch drei Falkner*innen und den Wildpark in Mölln unterstützt.

Wie bereits im Vorjahr klappte es nicht bei jedem Brutpaar. Die Gründe für die Brutaufgaben waren nicht immer zu klären. In jedem Fall waren die Hitzetage Anfang Juni ein Problem, bei denen einige Jungvögel vermutlich wegen Überhitzung in den Nistkästen verendet sind.

Aber immerhin hatten wir am Ende der Brutsaison 18 Jungvögel, zwei Jungvögel aus unserer eigenen Nachzucht, 14 Jungvögel von unseren Kooperationspartnern und zwei Wildvögel aus einer Vogelpflegestation.

Jungvögel von Rosalie & Trüffel in der Zuchtvoliere in SPO

Foto: B. Schmidt

Im Sommer 2023 hat sich im Freiland einiges getan. Nachdem es 2022 schon eine Brut in St. Peter-Ording gab, die dann allerdings abgebrochen wurde, hatten wir in 2023 bereits vier Bruten.

Die Bruten fanden wieder in St. Peter-Ording aber auch an neuen Standorten in Tetenbüll und in Oldenswort statt, jeweils in der Nähe der Auswilderungsstandorte aus dem Vorjahr. Es zeigt sich, dass die ausgewilderten Steinkäuze auch ohne Unterstützung in der freien Wildbahn überleben und sich ein kleiner Bestand auf Eiderstedt etabliert.

Brutvogel auf Eiderstedt

Foto: A. Wangemann

Leider gab es auch in diesem Jahr Brutabbrüche, aber um das Positive besonders zu betonen:

Wir hatten die erste erfolgreiche Freilandbrut seit Projektbeginn und vermutlich seit dem Verschwinden der Steinkäuze auf Eiderstedt Anfang der 2000er Jahre!

Auswilderungen August und September 2023

Im Spätsommer 2023 konnten wir dann in St. Peter-Ording, Tetenbüll, Witzwort und Koldenbüttel insgesamt 16 Steinkäuze auswildern.

In St. Peter-Ording und Tetenbüll haben wir an Standorten ausgewildert, wo bereits im Freiland Bruten stattgefunden haben und sich ein kleiner Bestand etabliert hat.

In Witzwort haben wir mit der Auswilderung eine „natürliche“ Ansiedlung eines einzelnen Steinkauzes unterstützt.

In Koldenbüttel konnten wir neue Mitstreiter gewinnen und haben dort einen neuen Auswilderungsstandort mit Nistkästen vorbereitet und im Spätsommer vier Jungvögel ausgewildert.

Nach wie vor erfreut sich unser Projekt einer sehr guten Unterstützung, nicht nur durch bei der Nachzucht der Steinkäuze, sondern auch durch insgesamt 20 Paten, die durch ihre Patenschaften einen wesentlichen Teil der Projektkosten übernehmen.

Als Dankeschön haben wir die Paten zu den zwei Auswilderungsterminen eingeladen. An den beiden Tagen haben bei bestem Wetter rund 40 Personen an den Auswilderungen teilgenommen und einen Eindruck von unserem Projekt und von Ihren Patenkindern bekommen können.

Ausblick

 Inzwischen haben wir im Rahmen des Projektes fünf Auswilderungsorte etabliert. Die östlichen vier Standorte, Tetenbüll, Oldenswort, Witzwort und Koldenbüttel, liegen so dicht beieinander, dass ein Austausch zwischen den Standorten möglich erscheint. Von St. Peter-Ording bis Tetenbüll ist die Distanz zu groß, so dass dazwischen noch ein oder zwei weitere Auswilderungsstandorte sinnvoll wären.

Steinkauz-Jungvogel

Foto: C. Steinke

In 2024 werden wir in erster Linie versuchen die fünf Standorte zu erhalten und die Kleingruppen weiter zu unterstützen. Falls die Nachzucht außergewöhnlich groß ausfällt oder weitere Bruten im Freiland stattfinden, ist auch die Etablierung eines weiteren Auswilderungsstandortes denkbar.



Ein solches Projekt ist ohne zahlreiche Unterstützer und helfende Hände nicht zu meistern. An dieser Stelle gilt der Dank Peter Marke, dem Leiter des Westküstenparks (https://tierpark-westkuestenpark.de/), Bürgermeister Rainer Balsmeier, für das Bereitstellen des Geländes, und André Rose vom Wildpark Eekholt (https://www.wildpark-eekholt.de/) für die fachliche Unterstützung.
Inzwischen sind noch der Wildpark Mölln (Wildpark Mölln (naturparkzentrum-uhlenkolk.de) und mehrere Falkner:innen hinzugekommen, die uns Ihre Nachzucht für die Auswilderungen zur Verfügung stellen.

Darüber hinaus bleiben bei der täglichen Betreuung der Steinkäuze und der Vorbereitung und Durchführung der Auswilderungen noch viele Handgriffe zu tun. Daher gilt mein größter Dank Anika, Birger, Ellin, Esther, Sandra, Toni und Wilhelm, dem Team der Eiderstedter Eulen, die unser Projekt tatkräftig unterstützen.


Steinkauz-Paten und Unterstützer gesucht!

Für unsere jungen Steinkäuze vergeben wir Patenschaften. Die Paten haben die Gelegenheit, die Aufzucht "Ihres" jungen Steinkauzes mitzuverfolgen 
und unterstützen uns mit der Übernahme der Futterkosten. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Armin Jeß (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)
Falls Sie überlegen, unser Projekt mit einer Spende für die Übernahme der weiteren Projektkosten unterstützen, würde uns das sehr freuen!
Die Kontoverbindung des Landesverbandes Eulenschutz in Schleswig-Holstein e. V.  lautet: IBAN DE70 2003 0000 0030 2680 03.
Bitte geben Sie als Verwendungszweck „Steinkauzprojekt NF“ an.

Weitere Informationen

Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich gerne an Armin Jeß (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.).


Zum Nachlesen und Herunterladen:
FAQ´s „Wiederansiedlung des Steinkauzes im südlichen Nordfriesland“
Jahresbericht Steinkauzprojekt Nordfriesland 2021
Jahresbericht Steinkauzprojekt Nordfriesland 2022
Jahresbericht Steinkauzprojekt Nordfriesland 2023