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Wiederansiedlung des Steinkauzes auf Eiderstedt

In den 90er Jahren existierte rund um Witzwort noch ein kleines Brutvorkommen des Steinkauzes, das aber in der Zwischenzeit erloschen ist. Heute gibt es noch vereinzelte Beobachtungen, aber kein regelmäßiges Brutvorkommen mehr.

Bild 1: Steinkauz (Fotograf: Sven-Erik Arendt)

Bei den jährlichen Kontrollen der Nisthilfen entstand die Idee, es mit der Wiederansiedlung des Steinkauzes im südlichen Nordfriesland zu versuchen. Das Habitat scheint in Teilbereichen der Halbinsel Eiderstedt noch durchaus für Steinkäuze geeignet zu sein.

Erste Auswilderungen von aufgepäppelten Steinkäuzen aus dem Tierpark Eekholt führten zu Brutversuchen im Gebiet, aber der endscheidende Schritt zu einer dauerhaften Wiederansiedlung fand leider noch nicht statt. Daraus entstand die Idee, mit einem Nachzuchtprogramm den Steinkauz über einen längeren Zeitraum auszuwildern und auf diese Weise das alte Vorkommen auf Eiderstedt wieder zu beleben.

 

Das Ziel ist es, über die nächsten zehn Jahre mit zwei Steinkauz-Paaren eine Nachzucht zu betreiben und diese im Bereich südliches Nordfriesland auszuwildern. Die Volieren sind seit November in zahllosen Stunden von den ehrenamtlichen Helfern auf dem Gelände des Westküstenparks in St. Peter-Ording errichtet worden.

 

Bild 2: Im Einsatz für die gute Sache!


Was bisher passierte: Februar 2021 - April 2023 (hier klicken)


Juli 2023

Es gibt gute und schlechte Nachrichten von den Steinkäuzen.

Unsere Paare in den Zuchtvolieren am Westküstenpark haben beide gebrütet, soweit so gut.

Rosalie und Trüffel hatten wieder guten Bruterfolg und es sind vier Jungvögel geschlüpft. Allerdings sind an einem Hitzetag Anfang Juni zwei der vier Jungvögel eingegangen. In der zweiten Voliere haben wir seit letztem Sommer ein neues Zuchtpaar, Jacky und Benni. Die beiden Neuen haben es sogar in zwei Gelegen mit insgesamt acht Eiern gebracht, leider sind daraus keine Jungvögel geschlüpft.

Es kann nicht alles klappen...

Foto links (Birger Schmidt): Jungvögel von Rosalie und Trüffel

Ein weiteres Paar, Merlin und Molly, hat in der Auswilderungsvoliere gebrütet, die wir letzten Sommer in Tetenbüll aufgestellt haben. Den ganzen Winter wurden Steinkäuze in der Nähe der Voliere beobachtet. Unser Plan, dass sich Steinkäuze in der Nähe der Voliere ansiedeln ist also aufgegangen. Aber dazu später mehr. In der Auswilderungsvoliere stellte sich leider auch kein Bruterfolg ein. Ihr merkt, es gibt positive Entwicklungen und auch kleine Rückschläge.

Zum Glück werden wir in diesem Jahr wieder von mehreren Falkner:innen unterstützt. Von Johanna Nordmann, Bianka Wolf, Daniel Albersten und dem Wildpark Mölln bekommen wir insgesamt 13 Jungvögel für die Auswilderung zur Verfügung gestellt.

Foto rechts (Daniel Albertsen): Altvogel zusammen mit fünf Jungvögeln

Nun aber die wirklich tollen Nachrichten:

Wir hatten insgesamt vier Bruten im Freiland, das ist ja wohl super!

Am Westküstenpark haben in diesem Jahr sogar zwei Paare angefangen zu brüten. Auch hier stellte sich leider kein Bruterfolg ein, aber zwei Bruten sind zwei Bruten.

Eine weitere Brut fand im Außenkasten an unserer Auswilderungsvoliere in Tetenbüll statt und hier hatten wir die erste erfolgreiche Brut unseres Projektes im Freiland!

Die vierte Brut fand an einem weiteren Auswilderungsort, in Oldenswort, statt. Dort schlüpften leider wieder keine Jungvögel aus.

Foto links (Anika Wangemann): Erste Erfolgreiche Brut im Freiland

Im April bekamen wir bereits eine Meldung aus Simonsberg. Der Ornithologe Andreas Kruse hatte bei den nächtlichen Erfassungen mit dem Mikrophon einen Steinkauz aufgenommen. Bei der Nachsuche entdeckten wir den Steinkauz in einem Stall in der Nähe von Simonsberg. Wir installierten sofort ein paar Nistkästen und bei unserem letzten Besuch im Juni war der Steinkauz immer noch vor Ort.

Das ist unsere erste eigenständige Ansiedlung abseits der Auswilderungsorte!

Ihr seht, die Entwicklung hat Höhen und Tiefen, aber die Tendenz geht in die richtige Richtung! Nun dauert es nicht mehr lange, bis wir unsere Jungvögel auswildern können, um die ersten Ansiedlungen durch weitere Vögel zu stützen. Es bleibt spannend!

 

April 2023

Auch in diesem Jahr tut sich das Frühjahr ein bisschen schwer. Einem milden Tag folgen immer zwei bis drei kühle Tage und auch die Nachtfröste sind noch nicht ganz vergessen. Unseren Steinkäuzen tut dies aber keinen Abbruch!

Sobald es die Witterung zulässt, sind die Käuze draußen und lassen Ihren „Instinkten“ freien Lauf. In unseren Volieren wird also schon kräftig gekuschelt und gepaart, sodass wir guter Hoffnung sind, dass sich im Mai wieder Nachwuchs bei unseren Steinkäuzen einstellt.




Foto links (A. Jess):
Benny und Jacky kuscheln

 


In den Wintermonaten gab es diverse Meldungen von „unseren“ ausgewilderten Steinkäuzen. In St. Peter-Ording wurden rund um die Volieren am Westküstenpark immer wieder Steinkäuze gesichtet. Auch in Tetenbüll, wo wir ein Steinkauzpaar in der Brutzeit auswildern werden, wurde regelmäßig ein Steinkauz an der Voliere gesichtet. Und auch über die Internet-Plattform ornitho.de sind schon Meldungen von unseren Steinkäuzen aus dem Bereich Oldenswort eingegangen.

Die Meldungen werden also zahlreicher, auch das lässt die Hoffnung steigen, dass sich draußen in der „freien“ Natur etwas tut.



Foto rechts :
Ornitho-Meldung bei Oldenswort

 

 

Anfang April haben wir weitere Nistkästen in Koldenbüttel aufgehängt. Dort haben wir Bernd und Margitta Hündorf als Unterstützer gefunden und haben zusammen alles für eine Auswilderung im Spätsommer vorbereitet.

 

Inzwischen haben wir sehr guten Zuspruch von verschiedenen Falkner:innen aus Schleswig-Holstein und sogar aus Niedersachsen, die uns Ihre Steinkäuze für die Auswilderung zur Verfügung stellen. Bei Johanna Nordmann aus Olderup waren die Steinkäuze schon fleißig und das Weibchen brütet gerade 6 Eier aus.





Foto links (J. Nordmann):
6er Gelege

Bei uns in den Volieren müssen wir noch ein klein wenig abwarten, bis wir es genau wissen. Aktuell werden schon viele Mäuse gebunkert. Das ist ein gutes Zeichen, denn für die Versorgung der Jungvögel werden gerne Nahrungsvorräte angelegt.

 

Für den Sommer suchen wir immer noch ein paar Steinkauzpaten. Wenn alles gut klappt rechnen wir mit 25-30 Jungvögeln und würden uns freuen, wenn wir noch weitere Unterstützer:innen finden (siehe unten).



Ein solches Projekt ist ohne zahlreiche Unterstützer und helfende Hände nicht zu meistern. An dieser Stelle gilt der Dank Peter Marke, dem Leiter des Westküstenparks (https://tierpark-westkuestenpark.de/), Bürgermeister Rainer Balsmeier, für das Bereitstellen des Geländes, und André Rose vom Wildpark Eekholt (https://www.wildpark-eekholt.de/) für die fachliche Unterstützung.
Inzwischen sind noch der Wildpark Mölln (Wildpark Mölln (naturparkzentrum-uhlenkolk.de) und mehrere Falkner:innen hinzugekommen, die uns Ihre Nachzucht für die Auswilderungen zur Verfügung stellen.

Darüber hinaus bleiben bei der täglichen Betreuung der Steinkäuze und der Vorbereitung und Durchführung der Auswilderungen noch viele Handgriffe zu tun. Daher gilt mein größter Dank Anika, Birger, Ellin, Esther, Sandra, Toni und Wilhelm, dem Team der Eiderstedter Eulen, die unser Projekt tatkräftig unterstützen.


Steinkauz-Paten und Unterstützer gesucht!

Für unsere jungen Steinkäuze vergeben wir Patenschaften. Die Paten haben die Gelegenheit, die Aufzucht "Ihres" jungen Steinkauzes mitzuverfolgen 
und unterstützen uns mit der Übernahme der Futterkosten. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Armin Jeß (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)
Falls Sie überlegen, unser Projekt mit einer Spende für die Übernahme der weiteren Projektkosten unterstützen, würde uns das sehr freuen!
Die Kontoverbindung des Landesverbandes Eulenschutz in Schleswig-Holstein e. V.  lautet: IBAN DE70 2003 0000 0030 2680 03.
Bitte geben Sie als Verwendungszweck „Steinkauzprojekt NF“ an.

Weitere Informationen

Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich gerne an Armin Jeß (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.).


Zum Nachlesen und Herunterladen:
FAQ´s „Wiederansiedlung des Steinkauzes im südlichen Nordfriesland“
Jahresbericht Steinkauzprojekt Nordfriesland 2021
Jahresbericht Steinkauzprojekt Nordfriesland 2022